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Zum Internationalen Tag gegen Rassismus erhebt die AWO Württemberg ihre Stimme

Stuttgart, am 21.03.2024

Die AWO setzt sich auch in Baden-Württemberg seit jeher gegen Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein - und für eine vielfältige, gerechte und solidarische Gesellschaft.

“Wir nehmen mit großer Sorge zur Kenntnis, dass nicht nur Ressentiments und Vorurteile gegenüber Menschen mit tatsächlichem oder zugeschriebenem Migrationshintergrund zunehmen, sondern dass auch rechte Ideologien und menschenfeindliche Positionen zunehmen und gesellschaftsfähig werden“, sagt der Bezirksvorstandsvorsitzende der AWO Württemberg, Nils Opitz-Leifheit.

Dr. Marco Lang, Geschäftsführer der AWO Württemberg, ergänzt, dass einige gesetzliche Neuregelungen besonders Geflüchtete und Asylbewerber*innen hart treffen. „Einerseits begrüßen wir den politischen Willen, unseren demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz konstruktiv zu begegnen. Andererseits werden Geflüchtete und Asylbewerber*innen pauschal als ‚Problem‘ definiert. Dies belegen Rechtsverschärfungen wie das Rückführungsverbesserungsgesetz‘, die die Menschenrechte von Geflüchteten und Schutzbedürftigen zunehmend einschränken”, erklärt Lang.

Auf Basis ihrer jahrzehntelangen Erfahrung in der Migrationsberatung und Flüchtlingssozialarbeit bewertet die AWO insbesondere die Eingriffe in die Schutzrechte traumatisierter Geflüchteter in Gemeinschaftsunterkünften als sehr kritisch. „Werden Menschen mit traumatischen Fluchterlebnissen auf engem Raum ohne ausreichende Privatsphäre und Betreuung untergebracht, so ist dies generell nicht nur aus Sicht der einzelnen Menschen untragbar. Es wird dadurch auch die Gefahr zwischenmenschlicher, handgreiflicher Konflikte erhöht“, so Lang.   

Seit den frühen sechziger Jahren ist die AWO aktiv in der Migrationsarbeit, sowohl mit ihren hauptamtlichen Mitarbeitenden als auch mit ihren Mitgliedern und Ehrenamtlichen. Sie ist mit Jugendmigrationsdiensten, der Migrationsberatung für Erwachsene, der Flüchtlingssozialarbeit, dem Integrationsmanagement, der Sozialen Gruppenarbeit und in Quartiersprojekten nah an den Menschen und ihren Bedürfnissen und nah an den konkreten Rahmenbedingungen vor Ort.

Für die AWO steht dabei außer Frage, dass konkrete Herausforderungen vor Ort benannt und gelöst werden müssen. Dazu zählen insbesondere die ausreichende finanzielle Ausstattung der Kommunen und die Frage um die Aufnahmekapazität. „Gesellschaft und Demokratie müssen vor Ort handlungsfähig sein. Auf Grund der großen Herausforderungen und Umbrüche brauchen wir mutige Investitionen in die soziale Infrastruktur. Gerade in diesen Zeiten großer Veränderungen ist es wichtig, keinen Menschen abzuhängen und allen den nötigen Halt zu geben“, fordert Lang. Hierzu können Lösungen neu gedacht werden z. B. durch eine Abschaffung von Wohnverpflichtungen, Wohnsitzauflagen und Verteilungsschlüsseln, die sich an den Bedürfnissen von Geflüchteten als auch der Kommunen orientieren. Entscheidend sei, keine Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Lang führt weiter aus: „Wir brauchen Migration mit konsequenter Integration statt langwieriger Zwangsaufenthalte in Gemeinschaftsunterkünften, die für viele ohne Perspektive auf Arbeit, Teilhabe und Integration stattfinden.“

Opitz-Leifheit fasst zusammen: „Die Migrationspolitik braucht Sachlichkeit und Menschlichkeit statt Populismus. Gerade, wenn es schwierig wird, sind neue Lösungen gefordert statt rechter Sprüche.“


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Ansprechpartner*innen 

Die Arbeiterwohlfahrt

Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen sowie rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen. In Württemberg hat die AWO über 10.000 Mitglieder und fast 5.000 Beschäftigte.

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